Werder-Coach Alexander Nouri bot bereits zum dritten Mal in Folge dieselbe Starformation auf. Auch die jüngste 1:3-Niederlage in Leipzig ermunterte den 37-Jährigen nicht zu einer Veränderung.
Ganz anders das Bild beim SC Freiburg. Gäste-Trainer Christian Streich setzte nach den acht Veränderungen für das DFB-Pokalspiel gegen Sandhausen (6:7 n.E.) noch einen drauf und tauschte gleich zehnmal Personal. Nur Linksverteidiger Günter "überlebte" die XXL-Rotation der Badener.
Starke Bremer Anfangsphase: Schwolow muss zweimal eingreifen
Den zuletzt heimstarken Bremern gehörte ganz klar die Anfangsminuten. Der Ball lief gut bei der Nouri-Elf, die auch die ersten Chancen hatte. Hajrovic prüfte Schwolow aus der Distanz (4.), Manneh probierte es mit einem Kopfball aus fünf Metern (5.). Zweimal blieb Freiburgs Keeper der Sieger. Die Breisgauer legten auch in Bremen die für sie typische hohe Laufleistung an den Tag, womit sie die Werderaner immer wieder unter Druck setzten und selbst zu Abschlüssen kamen. Allerdings mangelte es noch an der Präzision.
Mit dieser laufintensiven Spielweise kaufte der Sportclub den Bremern phasenweise den Scheid ab und sorgte dafür, dass Schwolow erst einmal nicht mehr geprüft wurde. Bei den Gastgebern war ein richtiger Riss im Spiel zu spüren, doch weil auch den Freiburger kaum eine Kombination glückte, musste zwangsläufig eine Einzelaktion bis hierhin den Unterschied ausmachen: Philipp tänzelte nach einem Einwurf gegen mehrere Werderaner durchs Zentrum und brachte Freiburg mit einem platzierten Schuss aus genau 16 Metern in Führung (29.).
Mannehs irrsinnige Textilprobe
Die Bremer fanden kaum mehr ein Mittel und verschuldeten mit einem weiteren Schnitzer auch noch den 0:2-Rückstand vor der Pause selbst. Manneh zerrte Guedé mit einer dummen Aktion im Strafraum zu Boden, Grifo verwandelte den Elfmeter ins linke Eck (39.). Die stark verunsicherten Bremer mussten dazu noch vor der Halbzeitunterbrechung verletzungsbedingt wechseln, Veljkovic ersetzte den angeschlagenen Sané (42.).
Bundesliga, 9. Spieltag
Mit Bartels, dafür aber ohne Grillitsch kamen die Gastgeber aus der Kabine. Und Werder zeigte eine Reaktion: Manneh traf aus spitzem Winkel jedoch nur das Außennetz (50.). Doch wie schon zu Beginn der Begegnung dauerte diese Bremer Drangphase nur wenige Minuten an, ehe Freiburg das Spiel wieder kontrollierte.
Hoffnung dank Garcia
Und der Sportclub hätte die Partie nach etwas mehr als einer Stunde vorentscheiden können, wenn nicht sogar müssen! Der Ex-Bremer Petersen (100. BL-Spiel) scheiterte aber im Eins-gegen-eins an Wiedwald, Philipp setzte den Nachschuss neben das Tor (64.). Doch so blieb Werder im Spiel und verkürzte in einer Phase, in der ansonsten nicht viel zusammenlief bei Grün-Weiß: Junuzovic chippte links in den Strafraum in den Lauf von Garcia, der per Volleyabnahme an Schwolow vorbei einnetzte (67.).
Santiago Garcia brachte mit seinem Anschlusstreffer nur kurzfristig die Hoffnung zurück ins Weserstadion Imago
Plötzlich war auch die Kulisse wieder da, doch die Badener nahmen den Gastgebern nur kurz darauf wieder den Wind aus den Segeln: Abrashis abgefälschter 16-Meter-Schuss schlug unhaltbar für Wiedwald im Bremer Netz ein (75.).
Werder und die Aufsteiger
Bei Werder war fortan die Luft raus. Die Hanseaten gaben zwar noch ein paar Distanzschüsse (Gnabry, Fritz) ab, doch letztlich fehlte die Entschlossenheit. Auch die Breisgauer taten nur noch das Nötigste und so blieb SCF-Coach Streich erneut ohne Niederlage im Weserstadion. Die Bremer dagegen konnten auch das achte Spiel in Folge gegen einen Aufsteiger nicht gewinnen.
In der kommenden Woche tritt Bremen am Sonntag (17.30 Uhr) auf Schalke an, Freiburg hat am Samstag (15.30 Uhr) Heimrecht gegen Wolfsburg.