20:44 - 11. Spielminute

Tor 0:1
Krstajic
Eigentor, Kopfball
Vorbereitung Scharping
Lübeck

21:16 - 45. Spielminute

Gelbe Karte (Bremen)
Baumann
Bremen

21:37 - 49. Spielminute

Gelbe Karte (Lübeck)
Kullig
Lübeck

21:44 - 54. Spielminute

Tor 1:1
Micoud
Kopfball
Vorbereitung Krstajic
Bremen

21:48 - 59. Spielminute

Spielerwechsel
Mbidzo
für M. Groth
Lübeck

21:51 - 63. Spielminute

Gelbe Karte (Lübeck)
Thioune
Lübeck

22:12 - 83. Spielminute

Gelbe Karte (Bremen)
Stalteri
Bremen

22:12 - 83. Spielminute

Spielerwechsel
Borowski
für Baumann
Bremen

22:30 - 94. Spielminute

Tor 1:2
Zandi
Linksschuss
Vorbereitung Schanda
Lübeck

22:34 - 95. Spielminute

Spielerwechsel
Valdez
für Lisztes
Bremen

22:32 - 95. Spielminute

Spielerwechsel
Zinnow
für Scharping
Lübeck

22:35 - 99. Spielminute

Spielerwechsel
Würll
für Schanda
Lübeck

22:37 - 101. Spielminute

Spielerwechsel
Charisteas
für Stalteri
Bremen

22:48 - 112. Spielminute

Tor 2:2
Ailton
Linksschuss
Bremen

22:52 - 114. Spielminute

Gelbe Karte (Lübeck)
Achenbach
Lübeck

22:52 - 115. Spielminute

Tor 3:2
Valdez
Rechtsschuss
Vorbereitung Klasnic
Bremen

SVW

LÜB

DFB-Pokal

Underdog verlangt Werder alles ab

DFB-Pokal, Halbfinale: Werder Bremen - VfB Lübeck 3:2 n.V. (1:1, 0:1)

Underdog verlangt Werder alles ab

Keine Experimente gab es bei Werder Bremen: Trainer Thomas Schaaf konnte auf den gegen Köln (3:2) verletzten Baumann zurückgreifen - der Kapitän verdrängte seinen Vertreter Borowski wieder auf die Bank. Weniger gut verlief die Generalprobe bei den derzeit arg gebeutelten Lübeckern (1:3 in Aachen) . Bei dem mittlerweile auf einen Abstiegsplatz abgerutschten VfB brachte Trainer Dieter Hecking im Vergleich zur Liga Schanda und Scharping für Hasse und Zinnow.


Das DFB-Pokal-Halbfinale auf einen Blick


Der Bundesliga-Spitzenreiter setzte wie erwartet von Beginn an auf Offensive. Ailton vergab bereits nach knapp drei Minuten aus 14 Metern freistehend. Lübeck kam in den ersten zehn Minuten kaum über die Mittellinie, ging dann allerdings überraschend in Führung: Krstajic verlängerte eine Scharping-Ecke mit den Haarspitzen ins lange Eck (11.)! Der Favorit kam zwar umgehend zu einer hervorragenden Torchance, die Ernst leichtfertig vergab (12.), doch der Treffer gab dem Underdog Selbstvertrauen. Angefeuert von rund 10.000 VfB-Anhängern folgten freche Aktionen der Hecking-Elf. Achenbach verzog nach Scharpings Vorlage in der 17. Minute nur knapp. Werder musste sich erst einmal neu ordnen, hatte Glück, dass Scharping Thiounes scharfe Hereingabe um Haaresbreite verpasste (25.). Eine leichte Steigerung im Bremer Spiel war bis zur Pause zwar noch zu verzeichnen, doch Ailton (28.), dessen Schrägschuss Achenbach von der Linie schlug, und sein Sturmpartner Klasnic konnten gefährliche Hereingaben von Lisztes (32.) und Ernst (35.) nicht in Treffer ummünzen. Durch beherztes Auftreten verdienten sich die Holsteiner die Pausenführung, während der Erstligist mit Pfiffen verabschiedet wurde.

Zerfahrene Aktionen prägten das Werder-Spiel auch zu Beginn des zweiten Abschnitts: Die Mittelfeld-Achse Baumann, Lisztes, Ernst und Micoud glänzte nicht wie sonst im Oberhaus. Ein kaum gefährlicher Klasnic-Freistoß (48.) und eine Micoud-Volleyabnahme aus spitzem Winkel (52.) - das war's in den ersten neun Minuten. Doch dann ein Geistesblitz von Baumann, der Krstajic auf links anspielt. Die Flanke des künftigen Schalkers setzt Micoud geschickt mit der Stirn ins rechte Eck - 1:1 (54.). Lübeck wankte, hoffte gegen die aufkommenden Hausherren verstärkt auf entlastende Konter über die einzige Spitze Scharping. Ein solcher Gegenstoß hätte beinahe das 1:2 gebracht: Thioune legte auf für Achenbach, der mit einem satten Schuss knapp links verzog. Als Ailton wenig später allein in Richtung Wilde unterwegs war, entschied das Schiedsrichtergespann fälschlicherweise auf abseits und löste damit heftige Proteste im Werder-Lager aus.

In der Schlussviertelstunde entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Ailton vergab in der 81. Minute mit seinem starken linken Fuß aus 16 Metern die große Chance zur Führung und scheiterte Sekunden später mit dem rechten am sicheren Wilde. Zandi antwortete mit einem Gewaltschuss, der nur knapp am linken Pfosten vorbeizischte (85.). Neunzig Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit stockte den Lübeckern nochmals der Atem, als Ailton aus 16 Metern nur den Querbalken traf (89.).

Auch in der Verlängerung hatte die Hecking-Elf den besseren Start: Schanda legt den Ball in den Lauf von Torjäger Zandi, dessen Flachschuss Eigentorschütze Krstajic unhaltbar für Reinke zum 1:2 ins Netz lenkt (94.)! Es blieb auch in der Folgezeit ein rassiger Pokalfight: Allein drei Mal vergab Klasnic für Bremen aus halblinker Position, Zinnow wurde auf der Gegenseite vom herausstürmenden Reinke gerade noch rechtzeitig gestoppt.

Im zweiten Abschnitt der Verlängerung musste zunächst Zandi nach einem Versuch des eingewechselten Valdez auf der Linie klären (108.). Als der angeschlagene Thioune außen behandelt wurde, und Lübeck in Unterzahl auf dem Feld stand, kurbelte Borowski Bremens Spiel nochmals an. Der Baumann-Ersatz fand Ailton, der aus der Drehung abzog und trocken ins linke Eck traf (111.). Schulz hatte Sekunden später mit einem gefährlichen Flachschuss Pech, der Zweitligist schien mit den Kräften am Ende und ging schließlich doch in die Knie: 114. Minute - Klasnic auf Valdez, der die Kugel aus 18 Metern flach links versenkt! Lübecker Proteste, der Torschütze hätte den Ball zuvor mit der Hand gespielt, blieben von Referee Fröhlich ungehört.

Bremen ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und zieht ins Finale ein. Der Zweitligist forderte dem Bundesliga-Spitzenreiter jedoch über 120 Minuten alles ab, lag zwei Mal in Führung und war nach beherzter Leistung nur wenige Minuten von der großen Sensation entfernt. Werder hatte, wie schon im Viertelfinale in Fürth, erneut große Probleme mit einem kampfstarken Underdog, konnte sich letztlich jedoch auf seine gefährlichen Spitzen verlassen.