Die Citizens starteten als letztes Team in die neue Premier-League-Saison, am ersten Spieltag hatte die Guardiola-Elf - wie auch Stadtrivale United - aufgrund der Europa-Belastung im August noch frei bekommen. City-Coach Guardiola musste beim Auftakt auf den deutschen Nationalspieler Gündogan verzichten, der Mittelfeldmann war positiv auf das Coronavirus getestet worden. In Aké (für rund 44 Millionen Euro aus Bournemouth gekommen) spielte ein Neuzugang von Beginn an, Ferran Torres saß zunächst auf der Bank.
De Bruyne nutzt Elfmeter-Geschenk
Die Wolves, die zwei Tage zuvor Diogo Jota für viel Geld nach Liverpool abgegeben hatten, waren früh zum Wechseln gezwungen: Neuzugang Marcal, der noch im August in Diensten von Olympique Lyon mit für das Aus der Citizens gesorgt hatte, musste nach bereits acht Minuten verletzt vom Feld. Der Favorit aus Manchester agierte zu Beginn wie erwartet spielbestimmend, wurde aber selten zwingend. Einzig ein Freistoß von De Bruyne sorgte in der Anfangsphase für etwas Gefahr (11.).
Wolverhampton, das in der Vorsaison beide Spiele gegen City gewonnen hatte, arbeitete defensiv in der Anfangsphase sehr konzentriert und verteidigte mutig nach vorne, brachte sich dann aber mit einer ungestümen Aktion um den Lohn für den guten Beginn: Saiss griff ohne große Not zu einer überflüssigen Grätsche im eigenen Strafraum und holte De Bruyne von den Beinen. Der Belgier trat selbst zum fälligen Elfmeter an und erzielte das erste City-Tor der neuen Saison (20.).
City dreht auf: Foden vollendet starke Kombination
Mit der Führung im Rücken wurden die Citizens deutlich ballsicherer und erspielten sich immer größere Vorteile. Das schnelle Passspiel der Guardiola-Elf gipfelte in einer herrlichen Kombination: Foden, Gabriel Jesus, De Bruyne und Sterling zogen eine blitzschnelle Passstafette vor dem Strafraum auf, letztlich legte der durchgebrochene Sterling noch einmal mustergültig zurück auf Foden - ein typisches Tor einer Guardiola Elf (32.).
Eine weitere überragende Kombination - diesmal aber nach zwei Kopfbällen von Sterling und Gabriel Jesus - mündete beinahe noch vor der Pause im dritten Treffer, Rui Patricio entschärfte aber bravourös gegen De Bruyne (44.). Wolverhampton versuchte sich zwar offensiv immer wieder über die Flügel, kam im ersten Durchgang aber nicht über eine Kopfballmöglichkeit für Raul Jimenez hinaus (42.).
Raul Jimenez belohnt verbesserte Wolves
Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Plötzlich bekam City - vor allem über die linke Abwehrseite - große Probleme mit den Antritten von Traoré oder Pedro Neto, Wolverhampton hatte zwischenzeitlich fast im Minutentakt Großchancen: Podence verfehlte mit einem Drehschuss erst um Haaresbreite den Winkel (55.) und lupfte den Ball wenig später frei vor Ederson auf statt ins Tornetz (59.). Dazwischen klärte Walker einen Abschluss von Ruben Neves auf der Torlinie (57.), zudem strich eine Direktabnahme von Raul Jimenez knapp vorbei (60.). City, das vor dem Chancenfestival selbst durch Gabriel Jesus (53.) einen Hochkaräter verzeichnet hatte, hatte Glück, unbeschadet durch diese Drangphase zu kommen.
Doch gerade, als die Guardiola-Elf sich wieder gefangen hatte, kamen die Hausherren doch noch zum mittlerweile hochverdienten Anschlusstreffer: Nach einer zunächst abgewehrten Ecke düpierte Podence rechts De Bruyne mit einem Tunnel, zog am Belgier vorbei und flankte mustergültig auf den Kopf von Raul Jimenez - nur noch 1:2 (78.).
Gabriel Jesus bringt den Rekord unter Dach und Fach
Zwar rannten die Wolves in der Folge weiterhin an, doch den ganz großen Schreckmoment musste Guardiola, der noch Ferran Torres zu seinem Premier-League-Debüt verhalf (81.), nicht mehr miterleben. Stattdessen besorgte City mit der letzten Aktion des Spiels noch den 3:1-Endstand, ein von Coady unglücklich abgefälschter Schuss von Gabriel Jesus schlug im kurzen Eck ein (90.+5).
City brachte somit die ersten drei Punkte unter Dach und Fach - und stellte damit einen 120 Jahre alten Rekord ein: Zum zehnten Mal in Folge startete das Team mit einem Sieg, das war im englischen Oberhaus zuvor nur Aston Villa in den Anfangszeiten des Ligabetriebs gelungen (1891 - 1900).
Darauf aufbauen kann die Guardiola-Elf am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Leicester City. Zuvor steht noch ein Heimspiel im League Cup gegen Bournemouth (Donnerstag, 20.45 Uhr) an.