Im leeren Colovray-Stadion von Nyon diktierte Benfica anfangs zwar das Spielgeschehen und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Gefährlich wurde es aber hauptsächlich bei den schnellen Umschaltaktionen von Real. Rodriguez (9.) und Park (22.) vergaben gute Schusspositionen noch leichtfertig, dann führte eine Maßflanke zum Führungstreffer für den Nachwuchs der Königlichen: Arribas zog den Ball mit viel Schnitt von rechts in die Mitte, wo Rodriguez die Kugel per Kopf in die Maschen verlängerte (26.). Bitter für den Torschützen: Bei seinem Treffer war er unglücklich aufgekommen, der Stürmer musste daraufhin ausgewechselt werden.
Benfica bemühte sich zwar um einen Ausgleichstreffer, entfachte offensiv aber kaum Durchschlagskraft - und traf dann auch noch ins eigene Tor: Jocu grätschte eine eher harmlose Hereingabe von Arribas am eigenen Keeper vorbei in die Maschen (45.).
Spektakel nach dem Seitenwechsel: Drei Tore in acht Minuten
Benfica-Coach Luis Castro reagierte zur Halbzeit mit einem Doppelwechsel - und tatsächlich kam sein Team mit ordentlich Druck aus der Pause: Real-Keeper Lopez parierte gegen Goncalo Ramos und Henrique Araujo noch, war gegen den dritten Versuch von Goncalo Ramos dann aber machtlos - Anschlusstreffer, 1:2 (49.). Der neue Spielstand hielt allerdings keine 60 Sekunden, Real antwortete postwendend: Nach einem dynamischen Flügellauf von Park vollendete Linksverteidiger Gutierrez flach und stellte den alten Abstand wieder her (50.).
Doch die Portugiesen steckten trotz des neuerlichen Rückstands nicht auf: Goncalo Ramos köpfte eine Ecke zum 2:3 ins lange Eck (57.). Real geriet noch ordentlich ins Schwimmen, es spielte nur noch Benfica. Die Königlichen konnten sich allerdings auf ihren Schlussmann verlassen: Nach einem Foul von Ramon an Henrique Araujo parierte Lopez den fälligen Strafstoß von Benfica-Kapitän Dantas (68.).
Benfica lässt Hochkaräter liegen - Real feiert
In der Folge verteidigte Real etwas disziplinierter und igelte sich mit allen elf Spielern am eigenen Strafraum ein. In der Schlussphase, die von zahlreichen Nickligkeiten, Fouls, Verletzungsunterbrechungen geprägt war, wurde es aber immer enger für die Königlichen: Der Druck Benficas wurde immer größer und endete um ein Haar noch im Ausgleichstreffer: Henrique Araujo verfrachtete den Ball freistehend aus kürzester Distanz an die Latte, das Tor wäre leer gewesen (90.+4).
Am Ende also auch viel Glück für Real, das wenige Augenblicke später aber jubeln durfte: Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte holt sich der Verein den Titel in der Youth League - auch dank Trainer Raul.